Tornados verlieren auch das dritte Kreisderby der Saison
Wenngleich beide Mannschaften geschichtlich betrachtet noch nicht oft die Schläger kreuzten, ist die Rivalität ob der Nähe oder sonstiger Gründe spürbar. Betrachtet man diese Saison, war die beiden bisherigen Partien sehr kurios, zumindest vom Spielverlauf her betrachtet und doch mit leichten Vorteilen auf Seiten der Jungfüchse. Der dritte Vergleich sollte aus Nieskyer Sicht endlich siegreich gestaltet werden.
Vor grade einmal 397 Zuschauern an diesem Sonntag begann das Spiel sehr rasant. Die Marschroute vom Trainergespann Schwabe und Bartlick wollten die Tornados von der ersten Sekunde an umsetzen. Körperlich spielen und mit viel Druck nach vorn das Gehäuse der Gäste bearbeiten. Man hatte das Gefühl, dass die Hausherren deutlich machen wollten, wer hier Chef im Ring ist. Insbesondere Ex-Tornado Marius Stöber war des Öfteren im Fadenkreuz. Als Philip Riedel ihn in der 9. Spielminute mit einem sehr harten aber fairen Check traf, blieb Stöber verletzt liegen. Das Schiedsrichtergespann entschied überraschend auf große Strafe (5 Min) gegen Riedel. In der Folgenden Überzahl konnte nicht nur Weißwasser in Führung gehen, sondern Stöber auch wieder spielen. Den Führungstreffer erzielte Eisebitt in der 9. Spielminute. Doch Niesky war sichtlich angefressen und ging selbst in eigener Unterzahl aggressiv zur Scheibe. Einen Scheibenverlust der Gäste nutzte zunächst Eddy Lysk zur Eroberung des Pucks, um ihn anschließend mustergültig auf Tom Domula zu geben, der gekonnt Gästekeeper Mater umkurvte und somit zum 1:1 traf. In der Folge kamen beide Teams zu teilweise gefährlichen Abschlüssen. Eine unübersichtliche Situation in der 17. Spielminute nutzte Neo Siegmund zur erneuten Führung der Gäste. Irgendwie durchgerutscht landete die Scheibe genau auf dem Schläger des Stürmers und die kurze Ecke beim Nieskyer Torwart Daniel Koether war offen. Somit ging es mit einem knappen Rückstand in die erste Pause.
Mit immer mehr Wut im Bauch, da man gut spielte aber sich nicht belohnte kamen die Nieskyer aus der Kabine. Die Devise war klar, es mussten noch mehr Scheiben zum Tor der Gäste. In der 24. Spielminute gelang es Christoph Rogenz den umjubelten Ausgleich zu erzielen. Freigespielt von Tom Brezina und Markus Fabian schoss er den Gästehüter von hinter der Grundlinie an und die Scheibe fand den Weg ins Tor. Zu diesem Zeitpunkt war der Ausgleich verdient. Niesky blieb der harten Spielweise in der Folge weiterhin treu. Checks wurden zu Ende gefahren, ohne übertrieben hart zu spielen. Als der Kapitän der Nieskyer Tornados David Vatter in der 30. Spielminute Gästestürmer Neo Siegmund mit einem Open-Ice-Hit traf, blieb dieser zunächst regungslos auf dem Eis liegen. Er wurde direkt in ein Krankenhaus gebracht. An dieser Stelle gute Besserung. Das Schiedsrichtergespann entschied nach diesem ebenfalls sehr harten aber keineswegs unfairen Check auf eine Spieldauerstrafe. Etwas unverständlich aber die Entscheidung musste akzeptiert werden. Damit fällt David Vatter auch für das kommende Heimspiel aus. Die folgende Überzahl blieb aber aus Gästesicht ungenutzt. Niesky erarbeitete Sicht viele Chancen, aber kam nicht zwingend vor das Gehäuse der Gäste. Weißwasser ihrerseits setzte immer wieder Nadelstiche durch ihre technisch versierte Spielweise. Einen Konter in der 38. Spielminute nutzte dann Leon Eisebitt zur erneuten Führung. Und es kam noch dicker aus Nieskyer Sicht. Die Sirene zur Drittelpause ertönte bereits, als Ex-Tornado Phil Miethling einen Querpass bekam und direkt einnetzte. Die Jubeltraube der Gäste sah das Schiedsrichtergespann offensichtlich zum Anlass, um den Treffer zählen zu lassen. Etwas perplex ging es mit einem 2:4 auf der Anzeigetafel in die Pause.
Damit war klar, dass die Tornados vor einer schweren Aufgabe im letzten Drittel standen. Mit Wideranpfiff des Schlussabschnitts sollte mit Druck nach vorn gespielt werden. Doch auch die Jungfüchse verfolgten einen Plan. In der Defensive wurde ihrerseits gut gearbeitet und man verstand es, die Nachschüsse wegzunehmen. Doch nicht das Spiel in gleicher Anzahl war entscheidend, sondern das oftmals zu harmlose Überzahlspiel der Nieskyer Tornados. Mehrere Gelegenheiten blieben im Spielverlauf ungenutzt, da man die Scheibe nicht schnell genug laufen ließ. In der 54. Spielminute gelang es dann dennoch eine Überzahlmöglichkeit zum Anschluss zu nutzen. Christoph Rogenz fälschte einen Schuss von Philip Riedel gekonnt ab. In den Schlussminuten gelang es dem Team von Theo Schwabe nicht mehr, den Weißwasseraner Schlussmann Ole Mater zu überwinden. Auch bei der nummerischen Überzahl von 6 gegen 4 gut eine Minute vor der Sirene. Somit gingen die drei Punkte etwas glücklich, aber nicht unverdient an die Gäste aus dem Fuchsbau. Ob es letztlich an fehlender Entschlossenheit, der Kaltschnäuzigkeit oder den nicht immer glücklich agierenden Schiedsrichtern lag sei einmal dahin gestellt. Am Ende steht man mit leeren Händen da und hat das selbst gesteckte Ziel erneut verfehlt. Theo Schwabe meinte nach dem Spiel: „Wir haben es wieder einmal nicht geschafft, unsere Leistung über die vollen 60 Minuten zu bringen.“
Für die Tornados gilt es nun, in den verbleibenden 5 Hauptrunden Spielen dringend zu punkten, will man nicht vorzeitig in die Sommerpause gehen. Am kommenden Wochenende wird es aber eine Herkulesaufgabe, denn dann kommt der Tabellenführer aus Schönheide ins Nieskyer Eisstadion zur zweiten Stippvisite im Januar. Spielbeginn am 28. Januar ist wie gewohnt um 18:30 Uhr.