"Der Knoten ist geplatzt"

Tornado crashers

Am 30. Dezember 2022 fand das nächste Meisterschaftsspiel der Nieskyer Tornados in der Regionalliga Ost statt. Gegner war der Tabellenzweite aus Chemnitz. Damit waren die Vorzeichen und die Favoritenrolle klar verteilt. Zumal die Crashers kurz vor Weihnachten auch noch dem Ligaprimus aus Schönheide die erste Saisonniederlage zufügen konnten. Dennoch hatten sich die Tornados vor heimischen Publikum einiges vorgenommen. Um wieder mehr Zuschauer ins heimische Eisstadion zu bekommen, hat der Verein noch vor Weihnachten Karten an die von ihm betreuten Kindergärten verteilt. Auch wurde ein kleiner Aktionsspieltag ins Leben gerufen unter dem Motto „Kinder- und Jugendtag“. Der ermäßigte Eintritt wurde bis 18 Jahre angehoben und über die sozialen Medien konnte Wunschmusik für die Drittelpausen abgegeben werden. Die Aktion war ein voller Erfolg und so kamen gestern 781 Zuschauer ins Eisstadion.

Sportlich gesehen konnten die Tornados gestern 14 Feldspieler aufbieten. Es fehlten neben den Langzeitverletzten Krassmann, Wehlam und Jandik diesmal Philip Riedel, Simon Seidel und Eric Girbig, sowie die junge Garde um Völkel, Großmann und Mitschke, die beim Kooperationspartner Jonsdorf spielten. Dafür gab es auch ein Debut zu feiern. Arthur Schwabe, Sohn von Coach Theo Schwabe gab gestern seinen Einstand im Trikot der Blau-Gelben und lief standesgemäß mit der Rückennummer 38 auf.

Der erste Spielabschnitt begann beiderseits sehr verhalten. Den Gästen merkte man an, dass einige Leistungsträger fehlten und Niesky wirkte etwas nervös, sodass anfangs unnötige Strafen gezogen wurden. Diese blieben zum Glück folgenlos. Danach kamen die Gastgeber immer besser in die Partie und konnten sich Chancen erarbeiten. Alle drei Sturmreihen befolgten die Prämisse vom Trainerteam und gingen aggressiv ins Forechecking. Dadurch konnte man sich Scheiben und Chancen erarbeiten. Doch bis zur Drittelpause sprang nichts Zählbares heraus. Sebastian Greulich hatte die größte Chance, als er im Slot freigespielt nur den Außenpfosten traf.

Das zweite Drittel begann aus Nieskyer Sicht erfolgreich. In der 23. Spielminute konnte Sebastian Greulich endlich den wichtigen Führungstreffer erzielen. Dem voraus ging eine tolle Vorarbeit durch Tristan Schwarz und Yves Platzk, die sich die Scheibe in der Ecke erarbeiteten und dann in den Slot spielten. Auch in der Folge waren die Nieskyer die spielbestimmende Mannschaft. Chemnitz kam nur selten zu zwingenden Abschlüssen, da man den Aufbau gut störte und hinten aggressiv und körperlich stark verteidigte. In der 31. Spielminute konnte Niesky einen Konter zum verdienten 2:0 nutzen. „Greule“ spielte die Scheibe raus, Yves Platzk ging entschlossen hinterher und stocherte den Puck unter dem Chemnitzer Schlussmann Arnsberger hindurch zu seinem ersten „Tornadotreffer“ ins Netz. Der Jubel war noch nicht mal richtig abgeklungen, als erneut Greule zum 3:0 in der 32. Spielminute einnetzte. Viel Verkehr vorm Gehäuse der Gäste und ein platzierter Schuss in die kurze Ecke. Folglich nahm Chemnitz anschließend eine Auszeit, um sich neu zu ordnen. Das glückte zumindest bis zur Drittelpause.

Der Schlussabschnitt sollte dann die Entscheidung bringen. Chemnitz konnte ihr Überzahlspiel nicht nutzen, Niesky fightete und Daniel Koether lieferte im Nieskyer Tor eine überragende Partie ab. Als Ex-Tornado Neumann und David Vatter auf der Strafbank Platz nahmen erzielte Tristan Schwarz in der 46. Spielminute das vorentscheidende 4:0. Die Nieskyer setzten den Plan von Theo Schwabe und Ede Bartlick hervorragend um und ließ sich nicht provozieren. Die Partie wurde in der Folge etwas ruppiger. Doch die Schiedsrichter bewiesen diesmal Fingerspitzengefühl und ließen viel laufen, um den Spielfluss aufrecht zu erhalten. Die letzten beiden Treffer in der 59. Minute durch David Frömter und kurz vor Schluss durch Christoph Rogenz in Unterzahl schraubten das Endergebnis auf 6:0 nach oben. Damit sicherten sich die Nieskyer nicht nur die ersten drei Punkte gegen einen „Großen“ in der Liga sondern auch Daniel Koether seinen ersten Shutout im Tornadotrikot. Es war alles in allem ein sehr erfolgreicher Eishockeyabend im Nieskyer Eisstadion und ein fantastsicher Jahresabschluss. Die zahlreichen Zuschauer wurden für ihr Erscheinen belohnt und sahen über 60 Minuten konzentriertes und kämpferisches Nieskyer Eishockey. Zufriedene Gesichter und sogar noch eine „Raupe“ waren die Belohnung.

Jetzt gilt es diesen Schwung über den Jahreswechsel mitzunehmen, denn bereits am 07. Januar 2023 heißt es erneut Heimspiel in Niesky. Gegner sind die Schönheider Wölfe zum „Lady’s Day“. Spielbeginn ist wie immer 18:30 Uhr. Alle weiteren Informationen zu diesem Aktionsspieltag folgen.