Wolf im Froschpelz?
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Wer am Samstagabend im Nieskyer Waldstadion das Spiel der Tornado Reserve gegen die Dresdner Frösche gesehen hat, dem ist wahrscheinlich die Nummer 82 der Gäste aufgefallen. Nicht etwa, weil diese Rückennummer gleich zweimal bei den Dresdnern vergeben war, sondern eher, weil eine von ihnen mit Nieskyer Stulpen und Helm spielte. Moritz Wolfram, eigentlich die Nummer 8 der Reserve, erklärte sich vor Spielbeginn bereit, die leider nur zu 11. angereisten Frösche aus der Landeshauptstadt zu unterstützen. Das ist Sportsgeist! Personalmangel kann jeden treffen, wie wir aus unserer Vergangenheit wissen, doch dieses Mal sahen sich die aufgestockten Frösche dann einer, mit je 3 Sturm- und Verteidigungsreihen, vollbesetzten Reserve gegenüber.
Das erste Drittel verlief geradezu unüblich harmonisch für unseren Lieblingskufensport. 8 Minuten wurden ohne Unterbruch gespielt. Scheinbar mussten sich beide Seiten erst einmal beschnuppern. Auf beiden Seiten fiel je ein Tor; unsere Reserve legte in der 9. Spielminute durch Julian Kiwitz und Felix Schletter vor, die Dresdner zogen in der 13. mit Sven Prescher und Tom Mutze nach.
Mit wenigen Strafminuten auf beiden Konten und noch wenig erhitzten Gemütern ging es in die erste Pause.
Im 2. Drittel ging es furioser zu: 4 Tore der Reserve standen auf dem Protokoll einer Litanei von Strafminuten der Frösche gegenüber. Allerdings fiel nur das 4:1 in Überzahl, verwandelt von Franz Schiffel und aufgelegt von Matthias Cwikla. Sowohl das 2:1, erneut durch Kiwitz und Schletter, als auch das 3:1, durch Jachmann und Kiwitz, und das 5:1 durch Felberg und Sobisch, der heute, der alten Zeiten wegen, die Reserve ausnahmsweise wieder unterstützte, erkämpften die Reservecracks alle Tore im Modus 5:5.
Mit einem Zwischenstand von 5:1 und einem siegessicheren Gefühl liefen die Nieskyer Jungs zum Schlussdrittel auf. Ob nun der Kampfeswille oder die Kondition sich dem Ende entgegenneigten oder ob die Dresdner noch letzte Reserven mobilisiert hatten, lässt sich schlecht sagen. Und im Endeffekt war es ja eigentlich unser Moritz Wofram, der an den weiteren 2 Toren der Gäste beteiligt war. Das 5:2 holte er im Alleingang gegen „Teamkollegen“ Marc Höher und das 5:3 legte er Sven Prescher auf die Kelle. Der Sieg für die Reserve schien jedoch zu keiner Zeit wirklich in Gefahr.
In der Schlussminute setzte das Schiedsrichterduo Blümel und Behr noch einmal eine Spannungsspitze, als sie den Dresdnern, nach einem Beinstellen des Reservehüters Marc Höher, einen Penalty zusprachen. Der blieb jedoch unverwandelt und der Sieg der Reserve war perfekt.
Insgesamt war es ein gelungenes und gediegenes Spiel nachdem sich die Jungs guten Gewissens die ein oder andere Flasche Bier in der Kabine gönnen durften.
Auf das nächste Spiel der zweiten Männermannschaft müssen sich Fans allerdings etwas gedulden. Die Reservisten spielen erst wieder im neuen Jahr am 14. Januar gegen die Prellböcke aus Dresden. Wir hoffen, es wird wieder ein so schönes und bodenständiges Eishockeyspiel.