Spiel der Reserve gegen die Biber geht ins Penaltyschießen
Parallel zum Auswärtsspiel der ersten Mannschaft bestritt die Reserve ihre drittes Saisonspiel in der Landskron-Liga im heimischen Eisstadion. Gegner waren die Biber Kunnersdorf. Das letzte Duell beider Mannschaften ist schon gefühlt eine Ewigkeit her, sodass sich die Reserve überlegt hat, die Hütte beim „Derby“ voll machen zu wollen. Sie lockte die Zuschauer mit Freibier, wenn 333 Eishockeyfans den Weg zur Primetime ins Stadion finden würden. Mehr dazu später.
Die bisherigen Spiele in der Landskron-Liga waren allesamt sehr eng. Eine Niederlage und ein Sieg standen bisher auf der Habenseite der Reservisten. Umso wichtiger war die Begegnung mit den Kunnersdorfern. Beide Mannschaften waren personell top besetzt und gingen entsprechend motiviert in die Partie. Trainer Frank Girbig schwor das Team vor dem Spiel so ein, dass man nicht auf den Gegner schauen solle und das eigene Spiel durchbringen muss.
Das erste Drittel begann zunächst etwas abwartend und die Nervosität war teilweise erkennbar. Dennoch fanden beide Teams gut in die Partie und erarbeiteten sich erste Torchancen. Die Reserve versuchte das Spiel in die eigene Hand zu nehmen und mit Tempo nach vorn zu spielen. Doch die Defensive der Biber stand gut. Beide Torhüter, Marc Höher auf Seiten der Reserve und Stefan Schmidt bei den Kunnersdorfern, zeigten von Beginn an gute Paraden. In der 8. Spielminute gingen die Gäste dann etwas glücklich in Führung. Eine Unordnung in der Defensive der Reserve führte dazu, dass der Puck in den Slot kam. Dort stand Martin Guretzka und schoss die Hartgummischeibe irgendwie über die Fanghand von Marc Höher hinweg ins Tor. Das führte dazu, dass ein wenig Verunsicherung ins Spiel der Reserve Einzug hielt. Doch kurz geschüttelt und weiter ging es in Richtung Bibertor. Es wurden viele Scheiben in Richtung Tor gebracht, ohne wirklich zwingend zu werden. Auch einer Überzahlsituation wurde nicht genutzt, sodass es mit dem knappen 0:1 in die erste Pause ging.
Der Mittelabschnitt war dann zunächst wieder von Unsicherheiten im Passspiel geprägt. Kunnersdorf stand kompakt und die Reserve fand wenig Mittel um ins Drittel zu kommen. Die Biber verstanden es, die Zone vor dem Tor gut zu verteidigen. Ein paar Undiszipliniertheiten in Form von Strafen konnten die Reservisten nicht in Zählbares verwandeln. Das war sicher einer der Knackpunkte im Spiel. Angetrieben von der starken ersten Reihe der Biber um Felix Jäckel kamen auch die Kunnersdorfer immer wieder gefährlich ins Nieskyer Drittel. Doch auch Marc Höher hielt stark und konnte die teilweise verdeckten Schüsse gekonnt entschärfen. Bis zur zweiten Pause sollte entsprechend kein weiterer Treffer fallen. Das Torschussverhältnis sprach dabei eine deutliche Sprache zugunsten der Reserve, aber die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte.
In der Pause war man nun gespannt, wie viele Zuschauer den Weg ins Nieskyer Eisstadion gefunden hatten. Für die Wette hat es dann leider nicht gereicht, aber runde 240 Zuschauer waren eine sehr beachtliche Zahl, wo sich so manch höherklassige Verein eine Scheibe abschneiden kann. Das Freibier wurde somit nicht freigegeben, aber die Reserve wird sich noch etwas überlegen, um den treuen Fans zu danken. Die Saison ist ja noch nicht vorbei!
Der Schlussabschnitt sollte dann die Entscheidung bringen. Zunächst musste noch eine Unterzahlsituation überstanden werden, da Julian Kiwitz auf der Strafbank platznehmen musste. Nach dem die Reserve wieder komplett war, versuchte sie alles und drückte vermehrt auf den Ausgleich. Es war bewundernswert, dass zu keiner Zeit der Kopf ins Eis gerammt wurde, sondern weiter Dampf in Richtung Biberstaudamm gemacht wurde. Die kamen ihrerseits immer wieder zu gefährlichen Entlastungsangriffen. Die nachlassende Kraft war sicher eine Ursache dafür, dass vermehrt Strafen im letzten Drittel ausgesprochen werden mussten und es etwas hitziger wurde. In der 51. Spielminute war es dann endlich soweit. Max Jachmann bekam auf der halbrechten Position den Puck und zog kompromisslos ab. Der Puck schlug im oberen Eck ein und der Bann war endlich gebrochen. Nur knapp zwei Minuten später kam es dann zu einer spielentscheidenden Situation. Ein Biber brachte den Puck in Richtung Marc Höher und zunächst wusste niemand, wo das Spielgerät war. Gedrängel, ein paar Nettigkeiten und am Ende entschieden die Schiedsrichter zur Verwunderung aller auf Tor. An dieser Stelle möchte man keine weiteren Beurteilungen und Statements stehen lassen, denn es fallen nun mal Tatsachenentscheidungen. Eine Auflösung gibt es ohnehin nicht. Fest stand, dass der Puck nach Abpfiff nicht mehr im Tor war. Was vorher geschah, weiß wohl nur der liebe Eishockeygott. Die Reserve war bedient. Aber setzte ihren Sturmlauf nach gut 5 Minuten Diskussion weiter fort. Mit umgestellten Reihen versuchte man alles nach vorn zu werfen. Die Biber ihrerseits setzte alles auf die Defensive und sie warfen sich in jeden Schuss. Ein Kampf um jeden Zentimeter Eis entbrannte. Als fast schon niemand mehr an den Ausgleich glaube, da auch eine 5 gegen 3 Situation nicht genutzt werden konnte, fasste sich Justin Felberg in der 59. Minute ein Herz. Nachdem Michael Wolf die Scheibe liegen ließ, hämmerte er das Spielgerät durch Freund und Feind hindurch ins Netz. Der Ausgleich war an dieser Stelle mehr als verdient. Bis zur Sirene passierte dann nichts mehr und es ging ins Penaltyschießen. Dieses ist schnell beschrieben. Kapitän Thomas Meißner begann und versenkte kaltschnäuzig und elegant zugleich. Danach Pfostentreffer der Biber. Bastian König vergab. Der nächste Biber verschoss ebenfalls. Julian Kiwitz hatte den Sieg auf der Kelle doch scheiterte an Stefan Schmidt. Felix Jäckel musste treffen und tat dies letztlich auch, sodass es weiter ging. Erneut Thomas Meißner trat an und musste sich diesmal geschlagen geben und der beste Spieler auf Seiten der Gäste, Felix Jäckel, versenkte den Puck mit der Rückhand zum Sieg für die Biber.
Am Ende muss man festhalten, dass der Sieg nicht unverdient war, trotz der leichten Feldvorteile für die Reserve. Es war ein spannendes und packendes Landskronligaspiel. Am Ende kann man sich bei den vielen Zuschauern bedanken und man darf auf das Rückspiel gespannt sein.
Das nächste Spiel der Reserve findet am 20. Januar 2024 um 18:30 Uhr in Niesky statt. Gegner in der Dorfteichliga sind die ICE Pilots aus Dresden. Die Reserve würde sich erneut über einen großen Zuschauerandrang freuen!