Tornados verschlafen das erste Drittel und kassieren 11 Gegentreffer
Am 8. Spieltag der Regionalliga Ost trafen die Nieskyer Tornados zu Hause auf die Schönheider Wölfe. Zur ungewohnten Bullyzeit um 17 Uhr an einem Sonntag wollten die Nieskyer ihren Schwung aus dem Heimsieg im Kreisderby mitnehmen. Die Gäste aus dem Erzgebirge spielten am Vortag bereits gegen die U23 aus Weißwasser und konnten den dritten Kantersieg in Folge einfahren. Nach einem etwas holprigen Saisonstart konnten die Wölfe somit richtig Fahrt aufnehmen und waren der klare Favorit.
Niesky konnte personell aus den Vollen schöpfen. Bemerkenswert war dabei das „Comeback“ von Routinier Andreas Brill, den nach gut zwei Jahren Pause aufgrund einer Schulterverletzung wieder das Eishockeyfieber gepackt hat. Somit standen 20 Spieler plus zwei Torhüter auf dem Protokoll. Die Gäste reisten mit einer kurzen Bank (12 plus 2), einem Spiel vom Vorabend und der Busfahrt in den Knochen an. Die Vorzeichen standen also gut, dass man den Favoriten zumindest ärgern kann.
Doch dem war im ersten Abschnitt überhaupt nicht so. Daniel Koether im Tor der Tornados war noch nicht mal richtig drin, da machten die Wölfe schon ordentlich Druck. Niesky wirkte nervös und etwas fahrig in den Aktionen. Bereits nach knapp zwei gespielten Minuten traf Kamil Hajsmann zur verdienten Führung für die Gäste. Doch damit nicht genug, denn die erste Überzahl konnte promt zum 0:2 genutzt werden. Yannek Seidel war der Torschütze (5. Minute). Niesky versuchte in der Folge etwas Ordnung in das Spiel zu bekommen und ihrerseits Akzente nach vorn zu setzen. Doch spätestens nach dem 0:3 in der 11. Spielminute durch Jan Meixner war klar, dass es heute extrem schwer werden würde. Zwar konnte nur kurze Zeit später der „Anschlusstreffer“ durch Eddy Lysk in der 12. Minute auf Zuspiel von Philip Riedel erzielt werden, aber Sicherheit brachte das keine ins Spiel der Gastgeber. In der Defensive ließ man den Gästen viel zu viel Raum und die Klasse Wölfe zahlte sich in Kaltschnäuzigkeit und Effizienz aus. Bis zur Pause kassierte Niesky weitere vier Gegentreffer, sodass nach dem 1:7 nach 20 gespielten Minuten die Messe gesungen war. Entsprechend sauer und bedient ging es in die Kabine. Man kann nur erahnen, was in der Kabine los gewesen sein muss.
Dennoch versuchte Niesky im zweiten Abschnitt ein wenig Ordnung ins Spiel zu bekommen, wohingegen die Mannschaft von Gästetrainer Sven Schröder ihren Stiefel weiterspielen wollte. Nämlich mit extremem Zug zum Tor und viel Übersicht zum Erfolg zu kommen. Als Niesky in Überzahl agierte folgte prompt der nächste Nackenschlag, als Florian Heinz in eigener Unterzahl ins Schwarze traf (24. Minute). Zwar waren im zweiten Abschnitt deutlich bessere Aktionen im Nieskyer Spiel erkennbar, aber zwingender und zielstrebiger waren die Gäste. Sie verteidigten clever und ließen wenig zu, was auch am starken Rückhalt Nico Stark lag. Das 1:9 in der 30. Spielminute durch Kamil Hajsmann und das 1:10 in der 37. Minute durch Lukas Lenk waren Beispiele für die Effizienz der Gäste an diesem Abend. Man merkte ihnen die Spielfreude und die Leichtigkeit durch die deutlichen Siege in der Vergangenheit an. Die Tornados versuchten viel, doch die Durchschlagskraft fehlte an diesem Sonntag. So ging es zweistellig in die zweite Pause.
Der Schlussabschnitt begann mit Torhüterwechseln auf beiden Seiten. Daniel Koether, dem kein Vorwurf zu machen ist, machte Platz für das Saisondebut von Tommy Lysk. Auf der anderen Seite ließ Nico Stark nun dem jungen Lukas Kreller den Vortritt. Spielerisch war das Drittel dann auf eher mäßigem Niveau unterwegs. Einige Strafen wurden verteilt, wodurch Niesky zumindest noch der zweite Treffer an diesem Abend gelang. Luis Rentsch traf in der 57. Spielminute auf Zuspiel von David Frömter und Christoph Rogenz. Der aufgestaute Frust auf Seiten der Nieskyer entlud sich dann in einer vermeidbaren Aktion von Loris Riedel gegen Gästekapitän Florian Heinz in der 59. Spielminute. Schönheide bestrafte das mit dem letzten Treffer des Abends zum 2:11 Endstand durch erneut Kamil Hajsmann in der Schlussminute. Damit gingen die drei Punkte mehr als verdient ins Erzgebirge.
Trotz des hohen Ergebnisses war an diesem Abend nicht alles schlecht. Teilweise konnte man dem Favoriten durchaus Paroli bieten, aber die Cleverness in den eigenen Aktionen und der letzte Zug zum Tor fehlt an manchen Stellen. Das erste Drittel wurde verschlafen und das war an diesem Abend entscheidend. Es ist wie so oft die fehlende Konstanz über 60 Minuten. Daran wird weitergearbeitet. Am kommmenden Wochenende steht dann die lange Premieren-Auswärtsfahrt nach Lauterbach auf dem Programm der Tornados. Spielbeginn in Hessen ist am 18.11.23 um 19:00 Uhr in der Eissport-Arena-Lauterbach.