Tornados verlieren denkbar knapp in der Overtime
Der 12. Spieltag der Regionalliga Ost Saison 2023/24 bescherte dem Nieskyer Publikum ein Heimspiel zum Weihnachtsmarktwochenende. Zusätzlich war es das erste Heimspiel der Vereinsgeschichte gegen die Luchse aus Lauterbach und erstmals wurde ein Teddy Toss im Nieskyer Eisstadion durchgeführt. Das Programm war also voll bepackt. Aus rein sportlicher Sicht sollte es ein Duell auf Augenhöhe sein, denn beide Mannschaften finden sich aktuell im Mittelfeld der Tabelle wieder mit leichten Vorteilen auf Seiten der Gäste aus Hessen.
Personell gestalteten sich die Situationen jedoch sehr unterschiedlich auf beiden Seiten. Wohingegen die gastgebenden Tornados personell nahezu in Bestbesetzung antreten konnten, reisten die Luchse mit einer extrem kurzen Bank nach Niesky. Nur 10 Feldspieler und ein Torwart kamen in die große Kreisstadt, wenngleich dies qualitativ kein Abbruch sein sollte. Aber dazu später mehr.
Im Tor der Nieskyer begann Daniel Koether. Er wurde erstmal in der Saison von Robert Handrick vertreten, der nach hartnäckigen Verletzungssorgen auf dem Weg der Besserung ist. Zusätzlich gab Tom Domula seinen Saisoneinstand. Dementsprechend motiviert ging Trainer Theo Schwabe in die Partie, wollte er unbedingt die drei Punkte in Niesky behalten.
Die Mannschaft der Tornados begann auch gleich wie die Feuerwehr. Bereits nach 55 Sekunden traf Luis Rentsch ins Tor der Luchse, welches von Justin Fuß gehütet wurde. Danach flogen die Kuscheltiere aufs Eis, denn der 1. Nieskyer Teddy Toss wurde durchgeführt. Dann der helfenden Hände der Tornado Kids und einiger Spieler konnten die Kuscheltiere schnell eingesammelt werden und das Spiel ging weiter. Die kurze Unterbrechung tat dem Spiel keinen Abbruch und so war es erneut Luis Rentsch, der in der 3. Spielminute auf 2:0 stellte. Alles sah nach einem Sturmlauf der Tornados aus, doch nach ca. 5 gespielten Minuten fingen sich die Gäste. Mit gezielten und gefährlichen Kontern konnte man trotz kurzer Bank gut Druck entwickeln. Das lag zum einen an der guten Passqualität der Lauterbacher und der fehlenden Laufbereitschaft in der Defensivzone auf Seiten der Nieskyer. Deshalb entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. In der 12. Spielminute war es Michael Egan, der den verdienten Anschlusstreffer zum 2:1 erzielen konnte. Auch weitere gute Schüsse kamen auf das Tor von Daniel Koether. Doch auch die Tornados kamen immer wieder schwungvoll nach vorn, konnten aber Justin Fuß nicht überwinden. So ging es mit der knappen Führung in die erste Pause.
Für den Mittelabschnitt nahmen sich die Tornados vor, in der Defensive besser zu stehen, mehr Schlittschuh zu Laufen und vorn aggressiv im Forechecking zu arbeiten. Gleich zu Beginn konnte eine 5-3 Überzahlsituation nicht genutzt werden. Der Schwung aus der Anfangsphase war wie weggeblasen. Zudem fiel Top-Scorer Philip Riedel nach dem ersten Drittel verletzungsbedingt aus. Er hatte einen Schuss auf eine ungeschützte Stelle am Schienbein bekommen und musste kurz ins Krankenhaus. Zurück zum Spielgeschehen. Lauterbach beschränkte sich im Mittelabschnitt auf die Defensive. Man stand mit 5 Spielern eng im Mitteldrittel und lies die Tornados anlaufen. Diesen fiel gegen dieses Bollwerk recht wenig ein. Man kam immer wieder mit dem Puck tief und wurde in Zweikämpfe in den Ecken gebunden. Der Zug bzw. der letzte Pass vors Tor kam nicht durch. Lauterbach hingegen konterte stets brandgefährlich. Ein solcher Konter, verbunden mit einem Wechselfehler auf Seiten der Nieskyer, nutzten die Gäste zum verdienten Ausgleich in der 30. Spielminute durch Tobias Schwab. Das Unentschieden ging zu diesem Zeitpunkt auch mehr als in Ordnung, weil die Tornados kein Mittel gegen die Spielweise der Gäste fanden. Teilweise hatte man sogar Glück, nicht in Rückstand zu geraten, denn das Gestänge des Tors rettete auch bei zwei Kontern. Mit dem 2:2 ging es auch zum zweiten Pausentee.
Fürs letzte Drittel war die Marschroute recht einfach gestrickt: kein Gegentor bekommen, die Scheiben zum Tor bringen und in keine Konter laufen. Das lief anfangs auch sehr gut, als endlich mal ein Überzahlspiel genutzt werden konnte. Phil Miethling schoss von der blauen Linie und Loris Riedel schob im Nachschuss den Puck ins Gehäuse des gut agierenden Justin Fuß. Der Jubel war entsprechend groß. Doch nur gut zwei Minuten später kamen die Gäste erneut zum Ausgleich. Matjas Welser wurde der Treffer gutgeschrieben, als der Puck in Ping-Pong-Manier ins Netz fiel. Alle weiteren Bemühungen in Führung zu gehen blieben erfolglos. Das Torschussverhältnis war gefühlt deutlich auf Seiten der Tornados, doch stets war ein Schläger oder ein Schlittschuh der Gäste im Weg, die das hervorragend verteidigten. So ging es erstmals in dieser Saison in die Verlängerung. Dort hatten nach 27 Sekunden die Gäste das bessere Ende für sich, als Matjas Welser einen schnellen Gegenstoß verwerten konnte. Somit ging der Zusatzpunkt nach Hessen, die sich zurecht über verdiente zwei Punkte freuen konnten.
Insgesamt war der Punktgewinn aus Sicht der Tornados zu wenig, aber spielerisch konnte man nicht an die Partie gegen die Crashers von vor zwei Wochen anknüpfen. Mag es daran liegen das man selbst das Spiel machen musste oder an der mangelhaften Chancenverwertung, in engen Spielen fehlt es oft an den berühmten Kleinigkeiten. Diese gilt es bereits in der kommenden Woche besser zu machen, wenn man zu Hause gegen die Eisbären Juniors spielt. Am 16.12.23 heißt es also erneut Heimspiel im Eisstadion zu Niesky. Bully ist wie gewohnt um 18:30 Uhr.