Tornados verlieren Saisonauftakt mit 7:4 im Fuchsbau
Es war das erwartet enge Spiel beim ersten Kreisderby der neuen Saison 2023/24. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung mit Höhen und Tiefen und nicht allzu viel Trainingseinheiten wusste das Team von Theo Schwabe nicht genau wo man steht. Das dann auch noch das Derby zum Auftakt anstand war Fluch und Segen zugleich.
Trotz der Vorzeichen hat man sich für das Spiel einiges vorgenommen. Auf Seiten der Nieskyer konnte Trainerteam nahezu aus dem Vollen schöpfen. Eddy Lysk, Tom Domula und Richard Jandik fehlten aufgrund von Verletzungen, Robert Handrick und Tommy Lysk waren urlaubs- bzw. arbeitsbedingt nicht mit dabei. Nicht nominiert waren die Nachwuchsspieler Völkel, Nyschan, Mitschke, Großmann und Seidel. Dafür feierten Loris Riedel, Phil Miethling und Luis Rentsch ihre Comebacks bzw. Debuts. Im Tor begann Daniel Koether, welcher von unserem alten bekannten Emergency-Backup-Goalie Lars Morawitz vertreten wurde.
Das Spiel begann sehr flott. Niesky versuchte die Scheiben schnell nach vorn zu bringen und Torgefahr auszustrahlen. Weißwasser überzeugte mit einem kontrollierten Spielaufbau. Nach kurzer Abtastphase kam es zu ersten Chancen auf beiden Seiten. Weißwasser hatte dabei leichte Feldvorteile, aber Niesky die besseren Möglichkeiten. Das erste Überzahlspiel konnten die Jungfüchse dann zur nicht unverdienten Führung nutzen. Luca Ladusch zog gekonnt aus der Halbposition ab und traf ins kurze Eck. Niesky zeigte sich wenig geschockt und kam erneut zu guten Möglichkeiten durch Philip Riedel und Eric Girbig. Doch Ole Mater im Tor der Gastgeber war zunächst nicht zu überwinden. Im Gegenteil erzielten die Weißwasseraner gut eine Minute vor der Drittelsirene das 2:0 durch Marius Stöber. Dem vorausgegangen war Unordnung in der Defensive. Die Verteidiger ließen sich zu weit herauslocken, Neo Siegmund setzte sich hinter dem Tor durch, bediente den völlig freistehenden Stöber und der netzte gekonnt ein. Das Drittelergebnis spielte jedoch nicht zwingend den Spielverlauf wieder, denn nach vorn zeigten die Tornados gute Ansätze.
Also war die Devise für den Mittelabschnitt klar. Man wollte zum Anschluss kommen, die eigenen Fehler abstellen und von der Strafbank fernbleiben. In der 22. Spielminute fiel dann der viel umjubelte erste Saisontreffer für die Tornados. Philip Riedel brachte den Puck scharf vors Tor und Phil Miethling stand im Slot für den Nachschuss bereit. So einfach kann Eishockey sein. Doch individuelle Fehler gepaart mit unnötigen Strafzeiten brachte die Nieskyer erneut in Bredouille. Erneut Luca Ladusch erzielte den zweiten Überzahltreffer für die Jungfüchse. Dem vorausgegangen war ein nachlässiges Defensivverhalten in Unterzahl. Viel zu tief stehend konnte sich der Stürmer die lange Ecke in Ruhe aussuchen und traf. In der 27. Spielminute kam es dann noch dicker. Martin Barak traf nach einer Einzelaktion zum 4:1 für die Gastgeber. Doch Niesky blieb seiner Linie treu. Philip Riedel ging aggressiv in Forechecking, eroberte die Scheibe, legte zu Markus Fabian und der traf mit etwas Glück aus spitzem Winkel zum 4:2 in der 29. Spielminute. Das beflügelte die Tornados, die sich viele gute Möglichkeiten erspielten. Tom Brezina hatte die beste Gelegenheit zum Anschluss, doch der Puck wollte nicht ins Tor rutschen. Zwei weitere Strafen brachte die Weißwasseraner aber erneut ins Spiel, jedoch fielen keine weiteren Tore im zweiten Drittel.
Im letzten Abschnitt wollte Niesky weiter Druck auf das Tor der Jungfüchse machen. Weißwasser verteidigte clever und überzeugte nach wie vor mit guten Aufbaupässen und guten Aktionen zum Tor. In der 47. Minute war es aber erneut eine individuelle Aktion, die zum 5:2 führte. Gavin Fleck, Neuzugang aus Übersee, zog mit Tempo nach innen und schoss etwas verdeckt genau in den Winkel. Als im Anschluss Tim Lendzian für 4 Minuten auf der Strafbank platznehmen musste, wollte man die eigene Überzahl zum erneuten Anschluss nutzen. Nachdem man sich erst schwer tat die Aufstellung zu finden, war es in der 50. Minute erneut Markus Fabian, der fast von der Grundlinie den Puck irgendwie ins Tor brachte. Niesky wollte in der Folge schnell nach vorn spielen, ließ aber in der eigenen Zone das Körperspiel etwas vermissen. Der Gegner hatte viel Platz und so war es Gavin Fleck zum zweiten, der das 6:3 erzielte. Eine schöne Kombination schürte aber erneut Hoffnung, als Niesky das 6:4 erzielen konnte. David Frömter und Luis Rentsch zogen ins Drittel und letztere erzielte seinen ersten Treffer im Tornado-Trikot gekonnt mit der Rückhand unters Dach des Gehäuses. Die Kräfte ließen anschließend spürbar nach. Auch die Auszeit und das Herausnehmen von Daniel Koether brachten keine weiteren Tornado-Tore. Elias Schenk war es vergönnt, in der Schlussminute etwas glücklich das leere Tor zu treffen.
Die Zuschauer bekamen ein gutes Spiel mit vielen Toren zu sehen. Die gastgebenden Jungfüchse behielten am Ende mit 7:4 die Oberhand und konnten den ersten Dreier der Saison einfahren. Trainer Theo Schwabe sagte nach dem Spiel: „Wir haben gute Ansätze gehabt, aber noch viel Arbeit vor uns. Mit dem Spiel können wir nicht unzufrieden sein, hätten aber gern bereits heute die ersten Punkte einfahren.“ Viel Zeit zum Fehler ausmerzen bleibt jedoch nicht, denn nur 25 Stunden später steht das zweite Auswärtsspiel in Dresden auf dem Programm.