Sieg FASS
Am gestrigen Samstagabend trafen die Nieskyer Tornados auf FASS Berlin.


Die Mannschaft von Trainer Jens Schwabe stand unter Zugzwang; nur noch 2 Spiele um die Schlussposition in der Tabelle hinter sich zu lassen und einen Platz in den Preplayoffs zu erkämpfen. Da FASS allerdings Tabellenzweiter ist, erschien es recht unwahrscheinlich, dass die Nieskyer etwas reißen konnten und so hatten viele das Spiel schon abgeschrieben, bevor es überhaupt losging und schauten nach vorn auf das alles entscheidende letzte Spiel. Zu Unrecht, wie sich herausstellen sollte.
Die Tornados starteten direkt mit Power ins 1. Drittel und schenkten Berlin keinen Zentimeter. Das Spiel ging hin und her, beide Mannschaften waren auf gleichem Leistungsniveau und so passierte in den ersten Minuten nichts weiter als ein gegenseitiges Abtasten. Dann erhielt FASS in der 8. Spielminute eine 2-Minuten-Strafe und Niesky nutzte das Powerplay eiskalt: Eric Girbig legte Sebastian Greulich den Puck auf die Kelle und der netzte ein zum überraschenden 1:0. Die 394 Zuschauer waren mehr als begeistert und die gute Stimmung, die jetzt aufflammte, sollte sich bis zum Ende des Spiels nicht mehr legen.
Zunächst war aber Berlin am Zug. Nach einer kleinen Strafe gegen Yves Platzk, verwandelte FASS seinerseits ein Überzahlspiel. Dennis Merk (Tom Fiedler, Patrick Czajka) traf in der 15. Minute zum 1:1.
Mit diesem ausgeglichenen Zwischenstand ging es in die erste Pause nach einem kurzen 1. Drittel, dass unter der souveränen Leitung von Hauptschiedsrichter Kaulfürst wie im Flug verging.
Das 2. Drittel begann mit einer Überraschung: die Nieskyer, die sonst im Mittelabschnitt leider oft einen Leistungseinbruch verzeichnen, legten in der 22. Minute erneut vor. Torschütze zum 2:1 war Philip Riedel, auf Vorlagen von Neuzugang Steven Nyschan und Tom Domula.
Berlin holte jetzt alle Reserven heraus und als David Frömter in der 29. Spielminute wegen Bandenchecks auf die Strafbank musste, holte wieder Dennis Merk (Tom Fiedler, Marvin Miethke) in Überzahl den Ausgleich.
Daraufhin begann man auf den Zuschauerrängen zu zittern, denn ins Nieskyer Spiel schlichen sich gehäuft Fehler und nach einigen Abstimmungsproblemen und einem grandiosen Fehlpass, kam es, wie es kommen musste: Felix Braun schoss im Alleingang ein Tor und brachte die 3:2 Führung für die Berliner. Sollten den Nieskyern ihre üblichen Probleme die Tour vermasseln?

Doch ein überragend starker Lars Morawitz hielt den Kasten sauber bis zur rettenden 40. Minute, in der Niesky, aufgrund einer Strafe gegen den Berliner Markus Babinsky, einen Penalty zugesprochen bekam. Tom Domula führte ihn aus und servierte fast schon spielerisch Berlins Torhüter Danny Bohn ab. Mit dem erneuten Ausgleich 3:3 ging es in die zweite Pause.

Im Schlussdrittel war beiden Mannschaften anzumerken, dass sie nicht aufgeben wollten und so kämpften sie verbissen um den Scheibenbesitz.

Die Berliner schafften es Niesky im eigenen Drittel zu binden, aber erneut war es Lars Morawitz, der teils mit akrobatischen Einlagen jeden Torschuss vereitelte.
Mit außergewöhnlich lautstarker Unterstützung aus dem Block schafften die Nieskyer mehrere Durchbrüche und schließlich schaffte Tristan Schwarz in der 52. Minute das unglaubliche 4:3, auf Vorlagen von Tom Domula und Philip Riedel. Das Stadion tobte.
Die Berliner gerieten nun zunehmend unter Druck und warfen alles in die Waagschale: in den letzten 2 Minuten zogen sie ihren Torhüter, zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers und versuchten nebenher die Nieskyer aus der Reserve zu locken oder eine Strafe gegen Niesky zu provozieren. Doch Niesky blieb ganz cool. Mit einem Meisterschuss, den Sebastian Greulich vorbereitete, erzielte Markus Fabian in den Schlusssekunden ein Empty Net Goal, dass den Sieg perfekt machte.
So eine Stimmung gab es im Nieskyer Waldstadion zuletzt zu Oberligazeiten. Ein riesengroßes Dankeschön an alle Fans!

Für diesen unerwarteten, aber durchaus verdienten Sieg ließen die Tornados sich dann auch gebührend feiern. Eigentlich hatten die Nieskyer an diesem Abend gar nicht so viel anders gemacht, als sonst. Sie hatten aber durch- und vor allem zusammengehalten und nur so gewinnt man ein Hockeyspiel: als Mannschaft.

Damit bleibt das Spiel am kommenden Samstag, 18:30 Uhr im Eisstadion zu Niesky, gegen die Dresdner Eislöwen 1b zwar weiter spannend, aber mit 3 Punkten mehr im Rücken können die Nieskyer deutlich entspannter nach vorn blicken. Es scheint, als dürfte Eishockey-Niesky in dieser Saison noch einige weitere Spiele bestreiten. Wir drücken die Daumen.