Die Crashers stehen nach zwei deutlichen Siegen im Halbfinale der Regionalliga Ost - Saison für die Tornados beendet
„Viel vorgenommen und doch verloren“
Endlich wurden wieder „Playoffs“ in Niesky gespielt. Durch einen starken Schlussspurt in der Hauptrunde der Regionalliga Ost konnten die Tornados Platz 6 erreichen und spielten somit gegen die Crashers aus Chemnitz um den Einzug in die Playoff-Halbfinals. Der Modus sah ein Hin- und Rückspiel vor.
- Spiel:
Das Hinspiel fand am 03.03.23 im heimischen Nieskyer Eisstadion statt. Die Euphorie unter den 413 Zuschauern war ebenso groß wie die Motivation der Mannschaft. Man wollte sich für die guten Leistungen der Hauptrunde belohnen und den favorisierten Gästen zeigen, dass man zurecht der erwartet schwere Gegner sein kann. Personell konnten beide Teams nahezu aus dem Vollen schöpfen. Auf Seiten der Nieskyer begann Lars Morawitz im Tor, bei den Gästen stand Kevin Kopp zwischen den Pfosten.
Der erste Abschnitt begann aus Sicht der Gastgeber sichtlich nervös. Die Marschroute vom Trainergespann Schwabe und Bartlick war klar, dass man in den Playoffs die berühmte Schippe mehr leisten muss. Es galt den Gegner früh unter Druck zu setzen, ähnlich wie man es vor Wochenfrist gegen FASS Berlin gezeigt hat. Doch davon war von Beginn an zu wenig zu sehen. Die Abstände zwischen der Offensive und Defensive waren zu groß, sodass Chemnitz einfach durch die neutrale Zone kommen konnte. Dementsprechend waren die beiden Treffer zum 0:1 (7. Min) durch Novotny und zum 0:2 (9. Min) durch Sittel einfach und verdient. Chemnitz ließ die Scheibe und die Tornados laufen und spielte mit viel Zug zum Tor. Die Verteidigung war oftmals allein gelassen und konnte sich beim gut agierenden Lars Morawitz bedanken, dass es nach dem ersten Abschnitt nur 0:2 stand.
Der Mittelabschnitt sollte nach einer gepfefferten Kabinenansprache deutlich besser werden. Eine Überzahlsituation gleich zu Beginn konnte aber direkt als zu harmlos verbucht werden. Viel zu oft wurde probiert alleine die Scheibe nach vorn zu treiben und das Angriffsspiel war zu pomadig und statisch. Dadurch hatte es die Chemnitzer Defensive leicht, ihren Schlussmann und das Tor zu verteidigen. Nach vorn ging es dann wie bereits im ersten Drittel sehr schnell und direkt. Kenneth Hirsch (28. Min), Scott Zierold (30. Min, ÜZ) und Lukas Lenk im Alleingang (34. Min) erhöhten beinahe ohne Gegenwehr zum 0:5. Auch ein wenig Unkonzentriertheit der Gäste, welche in Strafzeiten endeten, konnte die Vordermannschaft der Tornados nicht nutzen. Die geforderten Schüsse zum Tor bleiben aus und wenn man durchkam, war niemand für den Nachschuss bereit. Somit ging es mit hängenden Köpfen in die Kabine.
Für den Schlussabschnitt forderte Theo Schwabe die Seinen auf, Charakter zu zeigen und wenn möglich kein Gegentor mehr zuzulassen. Doch bereits in der 44. Spielminute erhöhte Brian Sittel auf 0:6. Insbesondere die Nieskyer „Top-Reihe“ um Riedel, Domula und Lysk erwischte an diesem Freitagabend einen rabenschwarzen Tag und kassierte die meisten Gegentore, ohne nach vorn selbst erfolgreich zu sein. Den Nieskyer Ehrentreffer erzielte in der 52. Spielminute Eric Girbig nach einem schönen Zuspiel von Markus Fabian. Doch Chemnitz gewann durch den Treffer von Kenneth Hirsch auch den Schlussabschnitt (55. Min). Mit einer deutlichen Hypothek von 1:7 ging es für die Nieskyer damit ins Rückspiel. Aus Sicht der Gäste und der mitgereisten Chemnitzer Fans war es ein idealer Auftakt in die Playoffs in der Regionalliga Ost.
- Spiel
Das Rückspiel fand am Sonntag, den 05.03.23 im Eisstadion am Küchwald statt. Die Ausgangslage war so klar wie nahezu unmöglich. Niesky musste auswärts einen 6-Tore-Rückstand aufholen, um in die Verlängerung zu kommen. Im Vergleich zum Hinspiel standen diesmal „nur“ 14 Feldspieler zur Verfügung. Aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen traten Lysk, Platzk, Sobisch, Schwarz und Becher nicht die Reise nach Westsachsen an.
Vor 504 Zuschauern wollten die gastgebenden Crashers zu keiner Zeit die Gefahr aufkommen lassen, die Serie nochmal spannend zu machen. Diesmal begann Mark Arnsperger im Tor der Chemnitzer und bei Niesky hielt erneut Lars Morawitz. Die Ansprache der Trainer vor dem Spiel machte deutlich, dass man realistisch in das Spiel ging und sich gut präsentieren wollte. Eine Reaktion war gefordert. Doch zunächst konnten wieder nur die Chemnitzer Akzente setzen. Synchron zum Hinspiel gingen die Hausherren durch einen Doppelschlag durch Hirsch und Novotny jeweils in der 8. Spielminute in Führung. Ersterer stand völlig frei im Slot, sodass er problemlos einnetzen konnte und der Kontingentspieler aus Tschechien umspielte Lars Morawitz gekonnt zum Doppelschlag. Theo Schwabe nahm direkt seine Auszeit und wollte die Mannschaft nochmal wachrütteln. Niesky berappelte sich ein wenig und konnte auch nach vorn ein paar Nadelstiche setzen. Doch mit dem Rückstand von 0:2 aus Sicht der Tornados ging es in die erste Pause.
Der Mittelabschnitt begann dann aus Tornadosicht ideal. Gutes Forechecking führte zu einem individuellen Fehler in der Hintermannschaft der Gäste, sodass Philip Riedel danke sagte und zum 2:1 in der 21. Spielminute verkürzen konnte. Doch von aufkommender Unsicherheit konnte man aus Sicht der Crashers nicht sprechen. Sie zwangen Niesky durch ihr Tempospiel zu Strafen und konnten in der 35. Spielminute ein Überzahlspiel zum 3:1 nutzen. Patrick Fritz war erfolgreich. Nur knapp zwei Minuten später konnte selbiger erneut jubeln, als er einen Schuss vom Michael Stiegler erfolgreich abfälschte. Der Frust auf Seiten der Nieskyer war entsprechend groß. Christoph Rogenz fuhr einen übertriebenen sowie unnötigen Kniecheck gegen Tobias Rentzsch und beendete seine Saison damit vorzeitig. Mit dem 4:1 ging es in die letzte Drittelpause.
Die letzten 20 Minuten waren dann auf der einen Seite vom Kräftesparen aus Sicht der Gastgeber geprägt. Niesky wollte schlimmeres Verhindern und noch den ein oder anderen gefährlichen Konter initiieren. Doch außer einer tollen Einzelleistung von Scott Zierold, der in der 45. Spielminute auf 5:1 erhöhen konnte, war nicht mehr viel zu berichten.
Damit ging die Serie souverän und deutlich mit zwei Siegen an die Chemnitz Crashers, denen wir zum Weiterkommen gratulieren. Für Niesky war es das Ende einer Saison, in der man gute Ansätze zeigen konnte und einen kleinen Schritt nach vorn machte. Diese positiven Aspekte gilt es nun mitzunehmen, die weniger guten Dinge auszuwerten und in der kommenden Saison nicht einen, sondern vielleicht zwei Schritte in die richtige Richtung zu machen. Wie es personell weitergeht, wird zur gegebenen Zeit bekanntgegeben. Aktuell wird der Saisonabschluss geplant, bei dem sich sowohl der Nachwuchs präsentieren wird, als auch das berühmte Abschlussspiel Tornados gegen die Reserve ansteht. Auch hier wird zeitnah berichtet.
Für Chemnitz geht es nun im Halbfinale gegen die Akademiker von FASS Berlin. Das zweite Halbfinale bestreiten die Schönheider Wölfe und die Eisbären Juniors aus Berlin, welche sich gegen die Jungfüchse aus Weißwasser durchsetzen konnten.